Cobalamin ist gerade in den letzten Jahren insbesondere auf Grund seiner Funktionen im menschlichen Nervensystem in der Diskussion. Gerade in letzter Zeit wird Vitamin B12 auch immer wieder als Wunderwaffe gegen Alzheimer gehandelt. Was ist dran an dieser Aussage?
Tatsächlich, laut aktuellen wissenschaftlichen Studien scheint es eine Korrelation zwischen einer ausreichenden Versorgung mit Vitamin B12 und der Erkrankung Alzheimer zu geben. In einer aktuellen Studie der Oxford Universität, die im Januar 2013 auf PNAS veröffentlicht wurde, konnten Wissenschaftler nachweisen, dass durch Zugabe von hochdosiertem Vitamin B12 die Verringerung des Gehirnvolumens bei Personen mit erhöhtem Alzheimer-Risiko über 2 Jahre hinweg deutlich verlangsamt werden konnte. Der Fokus dieser Untersuchungen, für die auch eine Kontrollgruppe verwendet wurde, lag auf älteren Patienten. Im Zuge der klinischen Studie wurde das Vitamin B12 in Kombination mit Folsäure verabreicht. Eine weitere bemerkenswerte Entdeckung war der Umstand, dass Probanten, die hochdosiertes B12 erhielten, insbesondere von einer Verringerung der Regionen im Hirn beschützt wurden, die oft in engem Zusammenhang mit der Entwicklung von Alzheimer stehen.
Während der Studie wurden alle Teilnehmer kognitiven Tests unterzogen und ihre Gehirne mit Magnet-Resonanz-Bildgebung gescannt. Auch die Blutwerte des Proteins Homocystein wurden zu Beginn und am Ende der Studie gemessen. Die Studie zeigt, dass durch die Einnahme hoher Dosen von Vitamin B12 zu 90 Prozent weniger Hirnzellen abgestorben sind als bei den Testpersonen, die Placebo-Pillen erhalten hatten.
Dr. David Smith, emeritierter Professor für Pharmakologie an der Oxford Universität, der die Studie leitete, sagte: „Es ist eine große Wirkung, viel größer, als wir zu träumen gewagt hatten.“
Die Daily Mail berichtete, dass er meinte: „Unsere Arbeit zeigt, dass ein wesentlicher Teil in dem Prozess, der zur Alzheimer-Krankheit führt, die Atrophie bestimmter Hirnregionen, durch ein einfaches und unkompliziertes Eingreifen abgeschwächt werden könnte.“
Eines der Anzeichen von Alzheimer ist ein rasch schrumpfendes Gehirn. Obwohl eine durchschnittliche Verlustrate von etwa 0,5 Prozent unserer Gehirnzellen pro Jahr normal ist, wenn wir älter werden, sind es ca. 1 Prozent bei Menschen mit leichter kognitiver Beeinträchtigung und ca. 2,5% Prozent bei Menschen mit Alzheimer. Während die anfängliche Studie die Wirkung einer Vitamin-B-Therapie auf das gesamte Gehirn untersuchte, erforschte die neue Studie die Wirkung auf jene Bereiche des Gehirns, die Alzheimer gerade im Entwicklungsstadium befällt.
Die Studie bewies weiterhin, dass auch eine Verbindung zwischen der Verringerung des Gehirnvolumens und kognitiver Beeinträchtigung hergestellt werden kann, d.h. verlangsamt eine externe Cobalaminzufuhr die Geschwindigkeit, mit der Hirnzellen absterben, so ist damit auch eine Verlangsamung der Entwicklung der Alzheimer-Krankheit verbunden.
Paul Thomspon, Professor für Neurologie und Leiter des Imaging Genetics Center an der UCLA School of Medicine Kalifornien, sagte: „Ich habe noch nie Ergebnisse von Gehirn-Scans gesehen, die so ein Maß an Schutz darstellen.“
Entsprechend kann die Zufuhr von hochkonzentrierten B-Vitaminen in Verbindung mit Folsäure bei manchen Patienten zu Erfolgen bei der Verlangsamung der Alzheimer Erkrankung führen. Abschließende medizinische Tests und weitere wissenschaftliche Studien zu diesem Thema stehen noch aus.